Die beliebtesten Weinsorten Italiens
Die beliebtesten Weinsorten Italiens
Es gibt bekanntlich so einige Länder, die weltweit für ihre Weinkultur bekannt sind – und geht es nach der Meinung der meisten Sommeliers, dann ist Italien definitiv ganz vorne mit dabei. Die Gründe dafür sind so mannigfaltig, wie der Geschmack der verschiedenen Rebsorten selbst: Perfekter Boden, viel Sonne und nicht zuletzt natürlich auch die jahrhundertealte Tradition des Kelterns. Doch während Italiens Stellung als Weinland (und ehrlich gesagt auch als Urlaubsland) sicherlich unbestreitbar ist, bleibt trotzdem eine überaus wichtige Frage offen: Was sind denn eigentlich die bekanntesten und beliebtesten Weine in und aus unserem Nachbarland? Welche geschmacklichen Unterschiede gibt es? Welche Nuancen zeichnen sie aus? Und mit welchen leckeren Gerichten lassen sie sich besonders gut kombinieren?
Italien und der Wein – eine Geschichte voller Amore und Dolce Vita
Glaubt man den Geschichtsschreibern und Historikern, waren es die alten Griechen, die den feinen Rebensaft bereits schon viele Jahrhunderte vor Christus nach Italien brachten und dort vor allem in den süditalienischen Regionen Apulien, Kampanien, Kalabrien und nicht zuletzt auch auf Sizilien kultivierten. Und auch im alten Rom fand der Wein schnell viele Anhänger – doch galt er lange Zeit nicht etwa nur als exklusives Genussmittel, sondern vielmehr als eine Art Volksgetränk und wichtiges Wirtschaftsgut, das in Amphoren, Schläuchen und Vasen bis in die äußersten Gebiete des Römischen Reiches exportiert wurde. In den folgenden Jahrhunderten verlor der Rebensaft zwar etwas an Bedeutung und wurde hauptsächlich nur für die Selbstversorgung hergestellt, doch als im späten Mittelalter Kunst und Kultur Einzug hielten, wuchs auch der Einfluss des Weins wieder deutlich an. Heutzutage ist Italien untrennbar mit seiner Weinkultur verbunden – sowohl in Bezug auf den Genuss, als auch mit Blick auf den Export in die ganze Welt.
Vorhang auf für Italiens bekannteste und beliebteste Weine
Italienische Weine sind weltweit für ihren facettenreichen und vollmundigen Geschmack bekannt – egal ob Rot oder Weiß, ob aus der Toskana, dem Piemont oder der Lombardei, ob aus der klassischen Borgognottaflasche oder dem überaus praktischen Weinballon, der sich nicht zuletzt aufgrund seines Fassungsvermögens perfekt zur Aufbewahrung des edlen Tropfens eignet. Aber welche Weine stechen denn eigentlich ganz besonders aus der schieren Masse an unterschiedlichen Sorten hervor?
Sorte: Amarone (della Valpolicella)
Hintergrund, Geschmack & Nuancen: Bei dem Amarone, einem sogenannten DOC-Wein (Abkürzung für „Denominazione di Origine Controllata“, wodurch die spezifische Herkunft offiziell bestätigt wird), handelt es sich um einen trockenen und kräftigen Rotwein, der hauptsächlich in dem Gebiet Valpolicella in der Provinz Verona hergestellt wird. Sein recht eigenwilliger Geschmack ähnelt einem Sherry, wobei das anfänglich süße Bouquet im Abgang eher bitter schmeckt, was sich nicht zuletzt auch von seinem Namen her ableiten lässt („amaro“ = bitter). Zudem gilt der Amarone als besonders langlebiger Wein, der seinen vollmundigen Charakter bis zu 30 Jahre lang bewahren kann.
Passt am besten zu: Da es sich bei dem Amarone um einen eher schweren und kräftigen Rotwein handelt, empfiehlt er sich vor allem zu deftigen Gerichten. Daher verwundert es kaum, dass dieser Wein in seiner Heimatregion beispielsweise häufig zu Schmorbraten oder Wildschweinragout gereicht wird.
Sorte: Bardolino
Hintergrund, Geschmack & Nuancen: Der Bardolino gehört mit zu den ältesten Weinsorten Italiens und wurde nach dem gleichnamigen Ort am Gardasee benannt, wo er noch heute kultiviert und angebaut wird. Der weiche und trockene Rote bietet einen leichten und eher fruchtigen Geschmack – mit Noten von Kirschen, Erdbeeren und Nelken – und ist angenehm bitter im Abgang. Optimalerweise sollte der Bardolino möglichst jung getrunken werden, bevor die Aromen ihre Kraft verlieren.
Passt am besten zu: Effektiv gesehen passt der Bardolino, obwohl Rot, zu fast allen Gerichten – egal ob Fisch (Hecht, Aal oder Sardellen), Fleisch, Pasta oder auch Gemüse.
Sorte: Barolo
Hintergrund, Geschmack & Nuancen: Der Barolo gehört unbestritten zu den beliebtesten Rotweinsorten Italiens und galt im frühen 19. Jahrhundert gar als „Vino dei Re“ (Wein der Könige). Er stammt aus dem gleichnamigen Barolo im Herzen des Piemont und wird zu 100 Prozent aus der überregional bekannten Nebbiolo-Rebe hergestellt. Die massiven Fruchtaromen und der sehr hohe Tanningehalt machen den Barolo geschmacklich einzigartig, allerdings muss er dafür mindestens fünf bis sechs Jahre in Eichenfässern altern, damit sich sämtliche Geschmacksnuancen in Ruhe entfalten können.
Passt am besten zu: Wer das Aroma des Barolo in vollem Umfang genießen möchte, sollte ihn am besten zu deftigen Gerichten trinken. Hier empfehlen sich beispielsweise Wild- und Rinderbraten, die mit Wacholder, Lorbeer oder Nelken mariniert und gewürzt wurden.
Sorte: Chianti
Hintergrund, Geschmack & Nuancen: Bei dem Chianti handelt es sich um einen eleganten und rubinfarbenen Rotwein aus der Toskana, der hauptsächlich aus der Sangiovese-Traube hergestellt wird. Gut zu wissen: Nur wenn der Wein nachweislich aus dem Chianti-Gebiet zwischen Siena und Florenz stammt, darf er unter den Markennamen Chianti Classico und Chianti Riserva verkauft werden. Er besitzt eine angenehme Säure, ein leicht pelziges Tannin und ein sehr fruchtiges Aroma mit Anklängen von Brombeeren und Kirschen.
Passt am besten zu: Bei Tisch ist der Chianti vielseitig einsetzbar und passt daher wunderbar zu Schwein, Lamm, Rind oder auch zu Wildschwein. Klassischerweise wird er aber auch zu leichten Speisen (Weißbrot mit Schinken, Käse und Olivenöl) gereicht.
Sorte: Pinot Grigio
Hintergrund, Geschmack & Nuancen: Abschließend sei natürlich auch noch der fruchtig-frische Pinot Grigio zu nennen, denn schließlich ist Italien nicht ausschließlich nur für seine Rotweine bekannt. Der aus Norditalien (Region Venetien) stammende und sehr körperreiche Weißwein besticht durch seine stroh- bis goldgelbe Farbe, eine nur leicht kräftige Säure und Aromen von Äpfeln, Zitrusfrüchten und Pfirsichen. Der trockene Weiße gilt in den Sommermonaten als besonders empfehlenswert, da er leicht gekühlt nicht nur am besten schmeckt, sondern zugleich auch überaus erfrischend wirkt.
Passt am besten zu: Der Pinot Grigio eignet sich aufgrund seiner Leichtigkeit hervorragend als Aperitif und passt vor allem zu Antipasti, Risotto, hellem Fleisch (Hähnchen), Fisch, als auch zu Salat- und Gemüsegerichten.
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